Empfang durch die Saazer Bürgermeisterin – Besuch der Gedenkstätte Postelberg
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle besuchte am Maifeiertag 2013 die nordböhmischen Städte Saaz|Žatec und Postelberg|Postoloprty. An der männlichen Bevölkerung diese früher überwiegend deutschbesiedelten Städte wurde im Mai/ Juni 1945 ein Massaker verübt. Daran erinnert heute eine Gedenktafel, die von der Stadt Postelberg gestiftet wurde.
Minister Spaenle wurde von einer fünfköpfigen Delegation begleitet, darunter der Europaabgeordnete Bernd Posselt. Die Gäste wurden in Saaz auf dem Marktplatz von Bürgermeisterin Zdenka Hamousova sowie Petr Šimáček und Otokar Löbl, den Vorsitzenden der „Landsleute und Freunde der Stadt Saaz“ bzw. des deutschen „Fördervereins der Stadt Saaz/ Žatec“ begrüßt. Bei der anschließenden Veranstaltung im Hotel „Goldener Löwe“ (Zlaty Lev) bekamen der Minister und Herr Posselt von der Bürgermeisterin ein Bilderbuch über die Stadt Saaz. Herr Löbl überreichte das Buch „Versöhnung durch Wahrheit“, das die Verbrechen vom Mai/ Juni 1945 und ihre mediale Bewältigung in Tschechien 1995-2010 dokumentiert. Im nahen Postelberg besuchten die Gäste die Gedenkstätte für die Opfer auf dem dortigen Friedhof.
Die Delegation war von Saaz, dessen Innenstadt unter Denkmalsschutz steht und das sich um den Titel „Weltkulturerbe“ bewirbt, nicht nur in touristischer Hinsicht begeistert. Bei der Bierverkostung nahm man gerne die Einladung zum berühmten Saazer Hopfenfest im Herbst an und versprach im Gegenzug, sich für den Fremdenverkehr, aber auch für die Projekte der beiden tschechischen und deutschen Fördervereine einzusetzen. Von diesen kam insbesondere das laufende Projekt „Die Juden von Saaz“ und die geplante Einrichtung eines Museums für deutsch-böhmische und jüdische Kultur im Saazerland („Johann-von-Saaz-Museum“) zur Sprache.
Mitglieder der Delegation waren außer Minister Dr. Ludwig Spaenle: der führender Mitarbeiter der Landeszentrale für Politische Bildung in Bayern, Herr Werner Karg; der Direktor der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Jörg Skriebeleit; der Europaabgeordnete Bernd Posselt; der Geschäftsführer der Paneuropaunion, Johannes Kijas, und die Sekretärin des europäischen Parlaments, Frau Stephanie Waldburg.