Enthüllung einer Gedenktafel in Saaz

Im Jahr 2008 wurde über diesem Massengrab in einer Ecke des Friedhofs von Žatec ein symbolisches Kreuz errichtet. Das Fehlen einer erklärenden Tafel am Kreuz führte dazu, dass viele, obwohl dieses Mahnmal eines der jüngsten in der Stadt war, nicht wussten, warum es da war oder dass es überhaupt da war. Oder sie ordneten es anderen Opfern des Krieges zu. Mit der Enthüllung der Gedenktafel hier am Kreuz wird eine historische Lücke geschlossen. Diese Gedenktafel wird das Andenken an die ohne Gerichtsverfahren Getöteten ehren. Am Ende eines schrecklichen Krieges, der das Leben von Millionen Menschen verändert hat“. So kommentierte die Historikerin des Saazer Stadtmuseum Frau Dr. Milada Krausová die Enthüllung der Gedenkplatte auf den Saazer Friedhof in ihrer Rede.

Symbolischer Weg über historische Gräber

Die Gedenkfeier, organisiert vom Förderverein der Stadt Saaz | Žatec, Heimatkreis Saaz  und der Stadt Saaz, begann um 15 Uhr mit einem Besuch des jüdischen Friedhofs in Saaz, wo der der Holocaust-Opfer gedacht und die Gäste von Michal Lichtenstein, den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde begrüßt wurden. Nach einen Todesgebet wurden Blumen und Steine niedergelegt.

Anschließend führte ein Rundgang über die deutschen Gräber auf dem benachbarten städtischen Friedhof bis zum sogenannten “Schwarzen Kreuz”, dem Standort der neuen Gedenktafel.

An der Gedenkfeier nahmen neben Angehörigen der Jüdischen Gemeinde auch der Deutsche Botschafter in Tschechien, Andreas Künne, der Bürgermeister von Saaz /Žatec, Radim Leibl, der Vorsitzende und Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt, der Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, Martin Dzingel, der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayern, Steffen Hörtler, der Vorsitzende des Fördervereins der Stadt Saaz / Žatec, Otokar Löbl, die Heimatkreisbetreuerin für Saaz / Žatec, Birgit Unfug und der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk teil. Bernd Posselt, einer der fünf Redner an diesem Nachmittag, endete seine Ansprache mit einem zukunftsgerichteten Appell: “Wir gedenken eines schrecklichen Verbrechens, aber wir arbeiten für eine bessere Zukunft.” Die anschließende feierliche Enthüllung der Tafel durch den Botschafter Herrn Künne und der Heimatkreisbetreuerin Birgit Unfug wurde durch das Lied „Ist Feierabend“ musikalisch begleitet.

Anschließend am Wochenende hat eine Präsentation des Fördervereins Saaz zusammen mit den Heimatkreis und den Saazer Hopfen- und Biertempel in Regensburg auf den Sudetendeutsche Tag stattgefunden.