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GESCHICHTE UND GEGENWART IM GYMNASIUM SAAZ – ŽATEC

Eine interessante Ausstellung soll ab September durch die Region Ústí nad Labem reisen

Žatec – Am Dienstag, dem 4. Juni 2024, fand in der Aula des Gymnasiums Žatec die Eröffnung von drei Ausstellungen statt – Jan von Žatec, Fotografien des Gymnasiums Gebäudes von Pavel Melicherčík und die Ausstellung Luftbrücke Žatec – Ekron über die Hilfe der ehemaligen Tschechoslowakei im Jahr 1948 für den jungen Staat Israel. Jan von Žatec, auch bekannt als Jan von Šitbora oder Jan von Teplá (ca. 1350 Šitbora – 1414 oder 1415 Prag) war Schriftsteller, Pädagoge, Stadtschreiber, Stadtnotar und Verwalter der Stadtschule in Žatec. Sein Hauptwerk, Der Ackermann aus Böhmen, schrieb er in deutscher Sprache, beherrschte aber auch die tschechische Sprache.

Einführung zur Ausstellung von Otokar Löbl

In seiner Einführungsrede begrüßte Otokar Löbl, der Initiator der beiden historischen Ausstellungen und Vorsitzende der Deutschen Stiftung Žatec, die Anwesenden. Zusammen mit dem Autor der Ausstellungen, Dr. Andreas Kalckhoff, sind beide in Žatec geboren und haben eine enge Beziehung zur Stadt und ihrer bewegten Geschichte. „Es ist eine Ehre, diese Ausstellung über den Žatecer Schreiber hier im Gymnasium zu präsentieren, denn dieses Gymnasium ist im Wesentlichen eine Fortsetzung der berühmten Lateinschule von Žatec, deren Rektor Jan von Žatec war. Und diesen Geist kann ich hier spüren“, sagte Otokar Löbl und fuhr fort. Professor František Šmahel hat es am besten ausgedrückt: „Die Geschichte wird ständig umgeschrieben, sonst würde sie ihre Bedeutung für uns als Bürger verlieren. Es ist möglich, und das will ich nicht beschwören, dass wir wieder nach nationaler Stärke in der Geschichte und ihren Figuren suchen, unabhängig vom Fortschritt der europäischen Integration.“ Auch wird oft die Frage gestellt, ob Jan von Žatec/Ackermann von Böhmen für Tschechen und Deutsche die gleiche Bedeutung hat. „Sowohl ich als auch der Autor der Ausstellung, Dr. Kalckhoff, sind dieser Meinung“, erklärte Otokar Löbl.

An der Eröffnung nahmen zahlreiche Gäste teil – Jaroslava Veselá, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt, Petr Šimáček, Vorsitzender des Vereins Rodáci Žatec, Gabriela Becková, stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Teplice, und andere. „Ich bin froh, dass meine Fotos des schönen Turnhallengebäudes in beide Ausstellungen passen, ich bin sehr glücklich, sie gemacht zu haben, ich hoffe für die nächste Generation“, sagte Pavel Melicherčík.

„Ich denke, dass Jan aus Žatec selbst begeistert wäre und sich freuen würde, wenn er in der Žatec-Chronik auch über die kürzlich erfolgte Eintragung der Stadt und ihrer Umgebung in das UNESCO-Weltkulturerbe berichten könnte“, schloss Otokar Löbl.

Die Ausstellung in der Aula des Gymnasiums von Žatec wird bis zum 25. Juni 2024 zu sehen sein. Auch andere Schulen sollten sie nicht verpassen. „Diese historisch bedeutsame Ausstellung ist eine Wanderausstellung.

Der Förderverein Saaz am Sudetendeutschen Tag 2024




Unser gemeinsamer Stand mit den Heimatkreis Saaz in Augsburg

Seit 1950 ist er ein fester Termin im Kalender der Sudetendeutschen: Jährlich zu Pfingsten kommen sie zum Sudetendeutschen Tag zusammen. Diesmal war es Augsburg.
Der Sudetendeutsche Tag ist geprägt von politischen Reden, aber auch von Musik, Tanz, Brauchtum und vielen Gelegenheiten zu Begegnung und Austausch. Dieser Austausch wird zunehmend internationaler: So nehmen immer mehr tschechische Gäste am Sudetendeutschen Tag teil.
Ort der Festveranstaltungen im Augsburg, die diesmal in kleinerem Rahmen stattfinden mussten, war auch der Förderverein der Stadt Saaz | Žatec e. V. in Zusammenarbeit mit den Heimatkreis Saaz waren wir Gast auf diesen Treffen.
Wir zeigten unsere Ausstellung über den Prager Frühling 1968 in Zusammenhang mit den Überfall auf die Ukraine um die Entwicklung in ihrer Heimat in geschichtlichen Kontext aus der Geschichte näherzubringen. Die Besucher war daran sehr interessiert .





Egerländer Volkstanzgruppe



Der Ackermann in Fulda




FULDA Kulturelle Wurzeln im Blickpunkt

Wanderausstellung zu „Ackermann und der Tod“ im Fuldaer Stadtschloss

19.04.24 – Es ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur des Spätmittelalters: „Der Ackermann und der Tod“, geschaffen um das Jahr 1400 von dem Dichter, Stadtschreiber und Notar Johannes von Saaz (oder auch Johannes von Tepl genannt). Jetzt ist in der Galerie vor den Spiegelsälen des Fuldaer Stadtschlosses eine Ausstellung zu dem Werk und seiner Wirkungsgeschichte sowie zu seiner Bedeutung für die gemeinsamen kulturellen Wurzeln von Tschechen und Deutschen in Böhmen zu sehen. Organisiert und konzipiert hat die Wanderausstellung der Förderverein der Stadt Saaz/Zatec mit seinem Vorsitzenden Otokar Löbl (Frankfurt) an der Spitze in Kooperation mit dem Landesverband Hessen der Ackermann-Gemeinde.

Bei der Vernissage im Stadtschloss (von links) Peter Hoffmann, Margarete Ziegler-Raschdorf, Otokar Löbl Foto Stadt Fulda

Bei der Ausstellungseröffnung betonte die ehemalige Hessische Landesbeauftrage für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf (Fulda), die in Vertretung für Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld die Begrüßung der Gäste der Vernissage übernommen hatte, die Bedeutung der Ausstellung „für die gemeinsame Erinnerungskultur und für die Völkerverständigung“: Da die Tafeln zweisprachig angelegt sind, gehen sie auch in der Tschechischen Republik auf „Wanderschaft“ durch verschiedene Ausstellungsorte. Der besondere Dank Ziegler-Raschdorfs ging an Otokar Löbl sowie posthum an den inzwischen verstorbenen Autoren der Ausstellung, Dr. Andreas Kalckhoff. Ebenso dankte sie der Stadt Fulda für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Den Umgang der Stadt Fulda mit dem historischen Erbe der Vertriebenen und die Sicherung der Dokumente und Archive nannte die ehemalige Landesbeauftragte „ein Vorbild für andere Städte“. Ziegler-Raschdorf wörtlich: „So wie die Vertriebenen in den verschiedenen Städten damals aufgenommen und integriert wurden, so sollten auch die Archivschätze der Heimatvertriebenen in die Archive ihrer jeweiligen Aufnahmekommunen Eingang finden.“

Stark für Aussöhnung

Für den Landesverband Hessen der Ackermann-Gemeinde sprach deren Vorsitzender Peter Hoffmann. Der diözesan organisierte Verband sieht sich als Vertretung der katholischen Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland und hat sich seit seiner Gründung 1946 stets für die Aussöhnung zwischen Deutschen, Tschechen und Slowaken stark gemacht. Seit Jahrzehnten fördert der Verband auch den Austausch zwischen jungen Menschen aus Ost und West. Über die Ausstellung äußerte Hoffmann sich begeistert: „Im Kleinen ist das hier das Bauen am gemeinsamen Haus Europa.“

Ausstellungsmacher Otokar Löbl, der selbst in Saaz geboren ist, erläuterte die Motivation zu der Schau und die Bedeutung des Werks „Der Ackermann und der Tod“. In dem Werk, das der Autor als „rhetorische Stilübung“ bezeichnete, geht es um ein fiktives Streitgespräch zwischen dem Ackermann, der seine Frau verloren hat, und dem Tod. Mit Blick auf das darin vermittelte „moderne“ Menschenbild wurde die Schrift bisweilen als Vorläufer des humanistischen Geistesströmung angesehen. Der Autor Johannes, der kreative Stadtschreiber von Saaz, sei später oft nationalistisch vereinnahmt worden, jedoch könne die Ausstellung dazu beitragen, „Klischees der deutsch-tschechischen Beziehungen zu überwinden“, so Löbl. Die Rückbesinnung auf Johannes von Saaz sei geeignet zu zeigen, dass Böhmens Kultur „weit mehr ist als nur Bier und der Brave Soldat Schwejk“. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 26. Mai zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung in der Galerie vor den Spiegelsälen des Stadtschlosses. (pm) +++

Impressionen

Fotos von den Stadtfotografen von Fulda Joachim Heller

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Der Ackermann in Bad Hersfeld

Impressionen und Bericht über die Vernissage in Bad Hersfeld am 24. Februar 2024 im Haus Mährisch- Schönberg zu sehen, die heute mit einem Moment des Gedenkens an den seit zwei Jahren wütenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eröffnet wurde.

Prager Frühling 1968 und Putins Krieg

PRESSEMITTEILUNG

Vernissage der Ausstellung „55 Jahre Prager Frühling und Putins Krieg in der Ukraine“ im Archäologischen Museum Frankfurt

Dr. Wolfgang David

Frankfurt am Main. Unter der Anwesenheit des ukrainischen Konsuls in Frankfurt, Taras Zholubak, des Staatssekretärs für Europaangelegenheiten, Uwe Becker, des Direktors des Archäologischen Museums Frankfurt, Dr. Wolfgang David und Hagen Novotny von der Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV) wurde die Ausstellung „55 Jahre Prager Frühling und Putins Krieg in der Ukraine“ am 30. November im Archäologischen Museum Frankfurt eröffnet.

Konsul Taras Zholubak

Der Prager Frühling jährt sich im Jahr 2023 zum 55. Mal. Der Förderverein der Stadt Saaz unter dem Vorsitzenden Otokar Löbl nimmt dies zum Anlass die Ereignisse von vor 55 Jahren zu vergegenwärtigen, zu bewerten und in die Gegenwart einzuordnen. Dr. Wolfgang David vom Archäologischen Museum Frankfurt stellte in seiner Eröffnungsrede die Ereignisse von damals und heute in der Ukraine gegenüber und teilte sein persönliches Erlebnis sowohl des Prager Frühlings als kleiner Junge als auch der Nacht des Einmarsches der russischen Panzer in die Ukraine in der Nacht auf den 24. Februar 2022. Wie der ukrainische Generalkonsul Taras Zholubak in einer emotionalen Rede betonte: Sowohl die damaligen Ereignisse in Prag als auch der heutige Krieg in der Ukraine haben ihren Ursprung im russischen Imperialismus. Damals als auch heute wird die Bedrohung durch den Faschismus als Propaganda benutzt, um den Einmarsch zu rechtfertigen. Die Ereignisse vor 55 Jahren geben daher eine Antwort auf diejenigen, die sagen, dass das, was jetzt in der Ukraine passiert, nicht unser Krieg ist und dass wir uns nicht darin einmischen und der Ukraine nicht helfen sollten.

Hagen Novotny
Otokar Löbl

Die Präsentation ist aus technischen Gründen nur  vom 13. Dezember 2023 bis 30. Dezember 2023 im Archäologischen Museum zu sehen.

Ein herzlicher Dank geht an das Team des Archäologischen Museums Frankfurt für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und die Unterstützung bei der Durchführung der Ausstellung.

Zu der Präsentation erschien auch ein Katalog und sie ist auch im Internet unter https://prag1968-kiew.eu  veröffentlicht worden.

Christina Henke

Pressesprecherin des Fördervereins der Stadt Saaz|Žatec e. V. Frankfurt am Main den 4. Dezember 2023

Präsentation im Schiff des Museums

Preisverleihung für den Förderverein Saaz

Wiesbaden 21.November 2023 .

Wiesbaden. Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat zusammen mit der Hessischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, den diesjährigen Landespreis „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ verliehen.

Im stimmungsvollen Pariser Hoftheater in Wiesbaden waren dazu zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Vertriebenen- und Spätaussiedlerverbände, Parlamentarier und weitere Gäste zusammengekommen. Den Hauptpreis des im zweijährigen Turnus vergebenen Preises erhielt Marta Kaffanke-Fuchs für ihr Buchprojekt „Schönwald und die Schönwälder“. Ihr Werk ist ein Bericht über den Untergang des Dorfes Schönwald in Oberschlesien 1945, die Vertreibung der Einwohner und ein Blick zurück auf den kulturellen Kosmos Schönwald. Frau Kaffanke-Fuchs erhält von der mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Zweiter Preisträger ist Otokar Löbl, Vorsitzender des Fördervereins Saaz / Žatec e. V. aus Frankfurt am Main. Er erhält 1.500 Euro für sein rühriges Engagement der letzten 20 Jahre, in denen er sich in zahlreichen Projekten um die Versöhnung und Völkerverständigung zwischen Deutschen und Tschechen bemüht.

Der Hessischer Innenminister Peter Beuth, Frau Kaffanke-Fuchs, Otokar Löbl und die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Frau Margarethe Ziegler-Raschdorf

Laudatio der Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf

Herr Löbl kam als Spätaussiedler aus der Tschechoslowakei und lebt heute in Frankfurt am Main. Von dort leitet er seit 20 Jahren als Vorsitzender den Förderverein Saaz/Žatec. Unter seiner Führung setzt sich der Verein aktiv mit zahlreichen Projekten für die Völkerverständigung und Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen ein – im Einklang mit der „Charta der Heimatvertriebenen“.

Otokar Löbls Engagement zielt darauf ab, sowohl die deutsche als auch die jüdische Geschichte der Stadt Saaz lebendig zu halten. In dieser Rolle kooperiert er eng mit sudetendeutschen Heimatkreisen aus seiner ehemaligen Heimatregion.

Herr Löbl hat Projekte initiiert oder entscheidend an ihnen mitgewirkt, die sich mit Flucht und Vertreibung beschäftigen. Darunter eine Online-Ausstellung zu den „Wilden Vertreibungen aus Nordböhmen“ und eine tschechische Wanderausstellung, die Verbrechen an Deutschen während dieser Vertreibungen thematisiert. Darüber hinaus organisiert er Gedenkveranstaltungen und war Mitherausgeber eines Buches mit dem Titel „Versöhnung durch Wahrheit“. Er hat außerdem an einer Ausstellung über den Humanismus in Böhmen mitgewirkt: „Der Ackermann aus Böhmen“.

Diese Ausstellung wandert seither auf seine Initiative hin als Wanderausstellung durch Tschechien und Deutschland. Er hat einen Dokumentarfilm über die Deutschen im Saazer Land mitentwickelt. Otokar Löbls Werk ist von einem kritischen Geist und der Suche nach Wahrhaftigkeit geprägt. Er ist immer darauf bedacht, dass seine Projekte zweisprachig – in deutscher und tschechischer Sprache – umgesetzt werden. Weiterhin legt Herr Löbl großen Wert darauf, dass

Dankesrede Otokar Löbl

z. B. seine Ausstellung zum „Ackermann aus Böhmen“ sowohl in Tschechien, als auch in Deutschland zu sehen ist und von den Menschen vor Ort wahrgenommen wird.

Damit trägt Otokar Löbl entscheidend zu einer tiefergehenden Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen bei, wofür die Zweisprachigkeit seiner Projekte natürlich ein entscheidender Faktor ist. Seine Projekte haben nicht nur eine große Reichweite, sondern fördern auch das Verständnis junger Menschen für die Geschichte. Von all dem konnte ich mich bereits schon selbst überzeugen. So erinnere ich mich gerne an die Ausstellungseröffnung „Der Ackermann und der Tod: Humanismus in Böhmen. Johannes von Saaz und seine Zeit“ im vergangenen Jahr im Archäologischen Museum in Frankfurt am Main.

Otokar Löbl wird ausgezeichnet für sein rühriges Engagement als langjähriger Vorsitzender des Fördervereins Saaz/Žatec. Seine vielfältigen und beeindruckenden Aktivitäten sind in vieler Hinsicht preiswürdig. Mich beeindruckt es besonders, dass er im Grunde genommen ein Einzelkämpfer ist und nicht müde wird, für die Sache der Verständigung und Aussöhnung zu werben und zu kämpfen.

Das ist aller Ehren wert!

Mit seinen Projekten trägt er maßgeblich zur Bewahrung der Kultur und Geschichte der Vertreibungsgebiete bei und vermittelt den Versöhnungsgedanken in Einklang mit den Richtlinien des Hessischen Landespreises. Seine Bemühungen dienen nicht nur der Erinnerung, sondern auch der Aufklärung und der Stärkung der Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen. Herr Löbl erhält dafür ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro. Meinen herzlichen Glückwunsch, sehr geehrter, lieber Herr Löbl!

Ich und er Förderverein dankt