Die Hopfenstadt Saaz (Žatec) an der Eger wurde 1000 Jahre alt
Tschechen und Deutsche können wieder zusammen feiern! Am letzten Wochenende (10.-11. September 2004) trafen sich die tschechischen Einwohner von Saaz und ehemalige deutsche Saazer im Theater, auf dem Marktplatz, im Kulturhaus und in der Kirche, um das tausendjährige Jubiläum ihrer geliebten Stadt zu begehen. Saaz, im 10./ 11. Jahrhundert eine slawische Burg, war über die Jahrhunderte hinweg eine von Tschechen und Deutschen bewohnte Stadt mit wechselnden Bevölkerungsmehrheiten. Seit dem späten 18. Jahrhundert war sie überwiegend deutsch. 1945 mussten fast alle Deutschen Saaz verlassen.
Am Samstag Vormittag, nach einer Veranstaltung im Theater und der Enthüllung einer Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof, wurden die deutschen Teilnehmer vom Bürgermeister im Rathaus festlich empfangen, am Abend kamen alle zum Tanz zusammen. Am Sonntag fand erstmals seit Kriegsende wieder eine deutsche katholische Messe in Saaz statt. Dass es zu all dem kam, ist das Verdienst des tschechischen Vereins der „Landsleute und Freunde der Stadt Saaz“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen „Förderverein der Stadt Saaz|Žatec“ und dem „Kulturkreis Saaz (Roth)“.
Auf Anregung dieser Vereine und finanziell unterstützt vom Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds hatte bereits am Freitag (9. September) im Prager Waldstein-Palais (Gebäude des Senats der Tschechischen Republik) ein Symposion zur tausendjährigen Geschichte von Saaz stattgefunden. Es referierten drei deutsche und drei tschechische Historiker, darunter auf deutscher Seite Alfred Klepsch und Andreas Kalckhoff. Die Schirmherrschaft hatte der tschechische Senatspräsident Petr Pithard, der auch eine Grußansprache hielt.