Luděk Navara, Redakteur der führenden tschechischen Tageszeitung Mladá fronta DNES besuchte am Samstag, den 8. August 2009, den Förderverein der Stadt Saaz|Žatec in Frankfurt am Main. Als Journalist und Publizist beschäftigt er sich unter anderem mit den Verbrechen des Kommunismus und Nationalsozialismus. Mehrmals berichtete er ausführlich über „Postelberg“ und die Bemühungen des Fördervereins zur Aufklärung der dortigen Ereignisse 1945, insbesondere auch über die Ausstellung „Opfer der kommunistischen Macht in Nordböhmen 1945-1946„. In Frankfurt informierte er sich über die nächsten Vorhaben des Fördervereins und nutzte die verbleibende Zeit zu einer Tour durch Frankfurts Kunst- und Geschichtsmuseen.
LUDĚK NAVARA ist 1964 in Brünn|Brno geboren, wo er heute auch lebt. Seit 1995 arbeitet er als Redakteur der Tageszeitung überregionalen tschechischen MF Dnes. Nach abgeschlossenem Studium an der Technischen Universität Brünn, absolvierte 1995 er ein Fernstudium der Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn. Er befasste sich u. a. mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und des Kommunismus. Als Drehbuchautor arbeitet Navara danach mit dem Tschechischen Fernsehen zusammen:
- Er ist Mitautor der Vorlage für die Fernsehdokumentation über die Vertreibung der Brünner Deutschen nach dem 2. Weltkrieg („Und der Zug der Deutschen ging …“)
- sowie des Dokumentarfilms über die missglückte Vertreibung deiner deutschen Familie aus Bodenstadt („Die aufgeschobene Abschiebung“).
- Nach seinem Buch „Der Tod heißt Tutter“ (2002, in deutscher Übersetzung 2005), wurde ein Dokumentarfilm gedreht.
- In den Jahren 2004, 2006 und 2007 sind insgesamt drei Teile seines Buchs „Vorfälle am Eisernen Vorhang“ erschienen, die als Vorlage für die gleichnamige 39-teilige Dokumentarfilmserie dienten. Ins Deutsche wurde der erste Teil übersetzt („Vorfälle am Eisernen Vorhang“, 2006).
- 2007 wurde nach seiner Vorlage ein einstündiger Dokumentarfilm über den Flieger der britischen Luftwaffe und späteren Häftling kommunistischer Gefängnisse Josef Bryks gedreht („Ein Mann, der die tschechische Seele überschätze oder Die Fluchtversuche des Josef Bryks)“. Für diesen Film sowie die Vorfälle am Eisernen Vorhang ist er mit Preisen ausgezeichnet worden.
- Gemeinsam mit Miroslav Kasáček gab er das Buch „Die Müller von Babice“ heraus, das die tragischen Ereignisse im mährischen Dorf Babice in den 50er Jahren dokumentiert.
2008 bekam Luděk Navara den Journalistenpreis des Karel Havlíček Borovský.