Der Ackermann und der Tod

Ackermann und der Tod. 5. April 2023 Nachrichten aus dem Norden Böhmens – Tschechischer Rundfunk  Das größte Audioportal im tschechischen Internet

Wanderausstellung im Museum von Ústí /Aussig erinnert an das mittelalterliche Gedicht „Der Ackermann und der Tod“ und seinen Autor – Johannes von Saaz / Žatec

Dr. Koura blättert in der digitalisierte Ausgabe des Ackermann im Museum

Die Ausstellung „Unsere Deutschen“ über das Zusammenleben von Tschechen und Deutschen im Museum der Stadt Ústí nad Labem wurde durch eine temporäre Ausstellung über das Frühwerk des Humanismus wiederbelebt. Sie präsentiert das mittelalterliche Gedicht „Der Ackermann und der Tod“, das Johannes von Saaz um 1400 verfasste. Petr Koura, der Direktor des Collegio Bohemica, erklärte, warum er die Osterzeit für die Eröffnung der Ausstellung gewählt hat.

Die Eröffnung der Vernissage

„Das Thema hängt mit den Themen zusammen, die vor Ostern anklingen – also Tod, Auferstehung und auch das Thema der Ewigkeit. Das sind einfach die Themen, die wir in dem Prosagedicht Der Pflüger und der Tod finden. Es ist einer der ersten humanistischen Texte nördlich der Alpen. Zu Beginn beschuldigt der Pflüger den Tod, ihm seine Frau und seine Kinder genommen zu haben. Sie entgegnet ihm, dass dies zum natürlichen Lauf der Dinge gehöre und dass es ohne ihn kein Leben geben könne“, so Koura.

Die Wanderausstellung „Ackermann und der Tod – Humanismus in Böhmen ist ein Werk des Fördervereins der Stadt Saaz|Žatec e.V..

Die Einleitung der Vernissage von Otokar Löbl, Mittautor und Vorsitzender des Fördervereins der Stadt Saaz | Žatec e.V.

„Dieses Werk wurde erst viel später berühmt – etwa 50 Jahre nachdem das Buch geschrieben wurde, nach dem Aufkommen des Buchdrucks. Es war vor allem deshalb von Bedeutung, weil es von den Bürgern der Stadt gelesen werden konnte, weil es auf Deutsch war. Es war nicht auf Latein, und es hatte nicht dieselbe Moral – es war etwas völlig anderes als das, was damals gepredigt wurde“, sagt Otokar Löbl, Mitautor der Ausstellung. Der Autor der Ausstellung war Dr. Andreas Kalckhoff.

Die Besucher der Ausstellung können auch eine Kopie des Gedichts in digitaler Form durchblättern. „Das Originalgedicht ist nicht erhalten, sondern nur die älteste Abschrift, die aus der Bibliothek in Heidelberg stammt. Es ist wunderschön illuminiert, mit Zeichnungen des Dialogs zwischen dem Pflüger und dem Tod“, ergänzt Petr Koura.

Gabriela Hautvogelvá Nordbömischer Rundfunk

Mehr über die Ausstellung auf der Webseite www.ackermann-tod.de

Impressionen der Vernissage von 5. Februar 2023