Schatten der Vertreibung

60 Jahre Charta der HeimatvertriebenenKlaus Brill (SZ)

Von Klaus Brill | Süddeutsche Zeitung 5. August 2010

Einäugige Sicht der Dinge: Die deutschen Vertriebenen sind bis heute Fremdkörper im Kosmos der europäischen Nationen geblieben. Nun könnte die Enkelgeneration beitragen, europäische Geschichte gemeinsam zu bewerten.

Sie liegen quer zum Strom der Zeit. Die Menschen deutscher Herkunft, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Reaktion auf die Verbrechen der Nazi-Deutschen aus ihrer seit Generationen angestammten Heimat in den Ländern Mittel- und Osteuropas vertrieben wurden, sind bis heute Fremdkörper im Kosmos der europäischen Nationen geblieben.

Wo sie einst herkamen, hallt noch die Propaganda nach, die sie und ihre Verbände als gefährliche Revanchisten brandmarkte. Und in Deutschland stoßen sie seit langem auf Unverständnis mit ihrem fortdauernden Leiden und ihrer eigenen Sicht der Dinge. Bis heute tragen sie so letztlich die bitteren Konsequenzen dafür, dass die Deutschen 1933 einem Adolf Hitler und seiner braunen Bande die Macht überließen. Und bis heute erregen sie Unmut, weil sie sich nicht stumm mit diesem Schicksal abfinden wollen.

Charta der Heimatvertriebenen

Charta der Heimatvertriebenen

Das wird nicht anders sein an diesem Donnerstag, wenn in Stuttgart mit einem Festakt der 60. Jahrestag der Verkündung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ begangen wird. Man wird die Charta wieder loben als frühes, wegweisendes Dokument der Versöhnung und der europäischen Gesinnung, weil es darin heißt: „Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung.“

Aber welche Anmaßung liegt in dieser Formulierung – als ob den Vertriebenen eigentlich ein Naturrecht auf Revanche zustünde, das sie ihrerseits den Vertreibern in Polen oder der Tschechoslowakei zu Recht absprechen. Zudem müssen es Juden, Polen oder Russen als Hohn empfinden, wenn die Heimatvertriebenen in dieser Charta als „die vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen“ bezeichnet werden. Hingegen sucht man vergebens einen Satz, der die Verbrechen der Nazis verurteilt.

Unbelehrbare Störenfriede?

Diese einäugige Sicht der Dinge, die man bis heute auch in vielen anderen Äußerungen findet, ist einer der Gründe dafür, dass der Bund der Vertriebenen und seine Landsmannschaften in Deutschland so wenig Unterstützung in der Breite genießen.

Schon 1965 organisierte sich bei ihnen weniger als ein Prozent der Vertriebenen, den übrigen Deutschen kamen sie zur Zeit der Ostverträge als unbelehrbare Störenfriede vor. Während sich der Rest der Nation aufgewühlt mit den Verbrechen der Deutschen in der NS-Zeit beschäftigte, tönten Vertriebenen-Funktionäre immer nur von den Verbrechen der Vertreibung.

Adolf Hitler auf der Prager Burg am 15. März 1939

Adolf Hitler auf der Prager Burg am 15. März 1939

Bis heute gibt es in ihren Reihen viele, die den Zusammenhang zwischen Nazi-Terror und Zwangsaussiedlung bestreiten und bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen, um beispielsweise in Böhmen die Konflikte zwischen Tschechen und Sudetendeutschen als Vorstufe der Vertreibung zu interpretieren. Dies ist Unsinn. Wer heute den Ausgleich mit anderen sucht, muss beherzigen, dass seit Auschwitz für Deutsche beim Reden über Verbrechen in Europa eine gewisse Reihenfolge einzuhalten ist.

Auf der anderen Seite sollte die Mehrheit der desinteressierten Deutschen neu zur Kenntnis nehmen, was den tiefen Schmerz der Vertriebenen und ihr verletztes Rechtsempfinden ausmacht. Sie sind ja – außer im Fall des Vaters von Erika Steinbach – nicht erst mit Hitlers Truppen nach Mittel- und Osteuropa gekommen.

m 1300: deutsche Siedler erhalten einen Rodungsvertrag (Heidelberger Sachsenspiegel, Cod. Pal. germ. 164)

m 1300: deutsche Siedler erhalten einen Rodungsvertrag (Heidelberger Sachsenspiegel, Cod. Pal. germ. 164)

Ihre Vorfahren siedelten sich dort schon im Mittelalter an, auf Einladung slawischer Herrscher. Deutschsprachige Kaufleute, Bergleute, Handwerker und Bauern leisteten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben in der neuen Heimat, so wie es ihre Nachfahren als Vertriebene nach 1945 auch in Deutschland taten.

Es ist nicht zu leugnen, dass die Auseinandersetzung mit den Schrecken des 20. Jahrhunderts in Deutschland das Schicksal der Vertriebenen lange Zeit vernachlässigt hat, erst vor kurzem hat sich dies geändert. Vielleicht haben die Erfahrung mit den grauenhaften „ethnischen Säuberungen“ im früheren Jugoslawien und die Diskussion um die Vertreibung zahlloser Armenier durch die Türken 1915/16 das Bewusstsein dafür geschärft, welches prinzipielle Unrecht auch den deutschstämmigen Vertriebenen im Osten geschah.

Keine „biologische Lösung“

Es gibt keine Kollektivschuld, die ein solches Vorgehen rechtfertigen könnte, und es gibt keine dauerhafte Verständigung und Versöhnung, wenn das Geschehene nicht gegenüber den Opfern klar artikuliert und als Unrecht charakterisiert wird.

Es irrt, wer glaubt, das Problem finde quasi seine biologische Lösung, wenn die Erlebnisgeneration der Vertriebenen einmal gestorben ist. Dies wird bald der Fall sein. Aber es zeigt sich, dass gerade jetzt die Enkel noch mehr als die Kinder sich für das Schicksal der Vorfahren interessieren. Daraus könnte eine große, konstruktive Energie werden. Nie zuvor seit 1945 war die Zeit so günstig wie heute dafür, den Vertriebenen und ihren Nachkommen in der neuen Konfiguration Europas eine neue Rolle zu geben.

Junge Tschechen feiern im Neuen Jahr 2009 den Beginn der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft (Foto: AFP)

Junge Tschechen feiern im Neuen Jahr 2009 den Beginn der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft (Foto: AFP)

Die historische Entfaltung der Europäischen Union lässt das schaurige Zeitalter des Nationalismus gerade in den Nebeln der Geschichte versinken. In dieser neuen Konstellation sind Menschen, die sich mehreren Kulturen und Völkern zugehörig fühlen, als Mittler und Brückenbauer gefragt. Nur setzt dies voraus, dass man zu einer gemeinsamen Bewertung der Geschichte kommt.

Dafür ist die Zeit jetzt reif.

Die Trauer hat jetzt einen Ort

Im nordböhmischen Postelberg (Postoloprty) erinnert eine Gedenktafel an die dort nach Kriegsende ermordeten Deutschen aus Saaz / ARD und ZDF berichteten ausführlich in den Abendnachrichten

Poseinzug„Dies ist ein Tag der Trauer und inneren Bewegung“, erklärte Uta Reiff, Vorsitzende des Saazer Heimatkreises, gegenüber der ARD. „Nach 65 Jahren gibt es jetzt endlich einen Ort, wo ich um meinen Vater trauern kann.“ Am 3. Juni 2010 wurde auf dem Friedhof vor zahlreichen Gästen aus Deutschland und Tschechien und unter starker Pressebeteiligung eine Gedenkplatte enthüllt. Sie erinnert an die ungesühnten Morde an sudetendeutschen Zivilisten mit dem zweisprachigen Text: „Den unschuldigen Opfern der Ereignisse in Postelberg im Juni 1945“.

Sendung der ARD Tageschau am 3. Juni 2010

PlatteIm Juni 1945 wurde die überwiegend deutsche Bevölkerung von Saaz (Žatec) vor ihrer „Abschiebung“ aus der Tschechoslowakei in zwei Lager verbracht, die Männer in eine Kaserne im nahen Postelberg. Mindestens 800 von ihnen, darunter auch Kinder, wurden dort willkürlich erschossen, weitere Morde geschahen im Umland. Insgesamt gab es an die 2.000 Tote.

Die Ereignisse von Postelberg, auch als „Massaker von Postelberg“ bekannt, wurden zwei Jahre später von einer tschechischen Kommission untersucht. Man stellte die Mörder fest, ohne sie zu bestrafen. Die Überreste der Opfer wurden exhumiert, verbrannt und beiseite geschafft. Die Behörden hielten ihre Ermittlungen unter Verschluss. Erst Ende der neunziger Jahre gab man die Akten im Zuge einer neuen Untersuchung frei.

Daß sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden, ist das Verdienst des Vorsitzenden des deutschen „Fördervereins der Stadt Saaz/ Žatec“, Otokar Löbl, und des Prager Theatermachers Miroslav Bambušek, der die Postelberger Ereignisse in Form einer szenischen Lesung auf die Bühne brachte. Seit 2003 bemühte sich der „Förderverein“, dem Gedenken der Toten einen Ort zu geben. Im letzten Jahr beschloss der Postelberger Stadtrat schließlich die Anfertigung einer Gedenkplatte.

2010-06#03-28 Postelberg, FriedhofDie Einweihung der Gedenktafel wurde für Postelberg zum großen Ereignis. Anwesend waren u. a. die Bürgermeister von Postelberg und Saaz. Der ehemalige tschechische Außenminister Karl zu Schwarzenberg schickte einen Kranz. Unter den deutschen Gästen, darunter viele Angehörige von Opfern, war der deutsche Botschafter, der auch eine Ansprache hielt. Der tschechische Historiker PhDr. Michal Pehr und Uta Reiff, die in Postelberg mit neun Jahren ihren Vater verlor, mahnten in ihren beeindruckenden Reden, die unschuldigen Opfer nicht zu vergessen und es nie wieder zum Krieg kommen zu lassen. Der Chor Rubin umrahmte die Veranstaltung auf würdige Weise musikalisch. Danach gab es zahlreiche Kranzniederlegungen aus dem Publikum.

Sendung des Tschechischen Fernsehens CZ 1 über Postelberg:

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Trauerrede

Von Uta Reiff | Rede zur Enthüllung der Gedenktafel für die unschuldigen Opfer von Postelberg am 3. Juni 2010. Die Rede wurde in Deutsch und Tschechisch vorgetragen.

Ich weise darauf hin, dass diese Rede meine eigene Meinung spiegelt. Sie gilt nicht für alle Sudetendeutschen. Ich glaube aber, dass viele der hier anwesenden Landsleute damit einverstanden sein werden.

Ich freue mich begrüßen zu dürfen Seine Exzellenz, den deutschen Botschafter, Johannes Haindl, Herrn Hýlak, Bürgermeister von Postelberg, Herrn Knoblauch, Bürgermeister von Saaz, Dr. Michal Pehr, Historiker, Herrn Libowic, Vorsteher der jüdischen Gemeinde Teplitz und die zahlreichen Vertreter der Medien.

Liebe Trauergäste,

2010-06#03-22 Postelberg, Friedhof (Uta Reiff, Ausschnitt).Farbaenderungich begrüße Sie ausdrücklich als „Trauergäste“, denn dies ist ein Tag der Trauer, der Tag der Klage um unsere Toten. Nach 65 Jahren stehen wir nun endlich vor einer Gedenktafel, die zur Erinnerung an die deutschen Zivilisten angebracht wurde, die hier in Postelberg vor 65 Jahren auf schreckliche Weise umgebracht wurden. Das war im Mai und Juni 1945 nach dem Ende des Krieges. Der Beginn dieser Schreckenszeit war für die Deutschen aus Saaz der 3.Juni 1945, also heute auf den Tag genau vor 65 Jahren. Lassen Sie mich fragen: Wer waren die Menschen, die hier hingerichtet wurden? Die hier gefoltert und hingerichtet wurden waren keine Verbrecher, keine Mörder. es gab kein Gericht, keinen Prozess, kein Urteil. Sie wurden ermordet, weil sie Deutsche waren. Sudetendeutsche, die schon seit Jahrhunderten hier in diesem Land lebten. Dies war ihre Heimat!

In den furchtbaren Nachkriegswirren 1945 genügte es, Deutscher zu sein oder deutsch zu sprechen, um einfach erschossen zu werden. Die Mörder wurden ermittelt, aber nicht verfolgt, obwohl es bereits 1947 eine Untersuchungskommission des Prager Parlaments gab. Die Protokolle darüber sind seit 1992 frei zugänglich [1]  und wurden auch übersetzt ins Deutsche. Die Schuldigen wurden verhört, aber nicht bestraft. Wir alle wissen, dass es dafür ein Freistellungsdekret gab und gibt, das – zu unserem Entsetzen – auch heute noch gültig ist.

Aber wir wollen hier nicht anklagen, wir wollen klagen. Wir wollen einer tiefen Traurigkeit Ausdruck geben, die seit 65 Jahren in uns ist. Wir hatten bisher keinen Platz zu trauern, keinen Platz, um Blumen und Kränze niederzulegen, hier an diesem Ort dieser furchtbaren Ereignisse. Deswegen möchte ich der Stadt Postelberg danken für diese Gedenkplatte in Deutsch und Tschechisch. Ich bedauere jedoch, dass aus der Inschrift nicht zu erkennen ist, dass es sich um deutsche Opfer handelt.

Viele aus der tschechischen und deutschen Bevölkerung wissen nicht, oder jedenfalls nicht genau, was sich in diesen Monaten Mai und Juni 1945 in Saaz und Umgebung und in Postelberg abgespielt hat.

Daher muss ich näher darauf eingehen, obwohl es mir schwer fällt, darüber zu sprechen, denn mein eigener Vater wurde hier ermordet, und mein älterer Bruder Hans -der hier auch anwesend ist – hat diese schrecklichen Tage knapp überlebt. Er war damals 16 Jahre alt. Er kam dann zur Zwangsarbeit ins Bergwerk nach Kladno und wurde dort fast zu Tode geschunden und geprügelt.

Die unschuldig Ermordeten aber haben keine Stimme mehr. Daher will ich ihnen meine Stimme geben, als die Tochter eines der Ermordeten: Mein Vater und mein Bruder gehörten zu den etwa 5000 deutschen Männern, die am 3. Juni 1945 auf dem Marktplatz in Saaz zusammengetrieben wurden und von dort nach Postelberg in die Kaserne. Am nächsten Tag und an den darauf folgenden Tagen gab es wilde Prügelorgien und wahllose Erschießungen. Auch fünf Jungen im Alter von circa 14 Jahren wurden erschossen, weil sie sich Äpfel von einem Baum geholt hatten. Am 7. und 8. Juni fanden die Massenerschießungen statt. Die Männer wurden in Gruppen von circa achtzig oder mehr Leuten eingeteilt und mussten zum Lewanitzer Fasanengarten marschieren. Dann hörte man Gewehrsalven, und die Wachen kamen allein zurück. Die meisten Überlebenden dieses Massakers kamen zur Zwangsarbeit in Arbeitslager. Im Herbst 1947 wurden 763 Leichen aus Massengräbern ausgegraben und in verschiedenen Krematorien verbrannt. Die restlichen Gräber wurden nicht geöffnet. Insgesamt wurden jedoch in jenen Tagen im Raum Saaz-Postelberg mindestens circa 2.000 deutsche Zivilisten erschossen.

Diese grauenhaften Taten von Postelberg und andere ähnliche Verletzungen der Menschlichkeit, begangen an unschuldigen Deutschen, wurden über Jahrzehnte in der tschechoslowakischen Republik verschwiegen und das aus ideologischen und politischen Gründen oder einfach auch aus Angst vor der Wahrheit.

Aber: Erfreulicherweise wurde in den letzten Jahren viel über diese grausamen Ereignisse in der Tschechischen Republik berichtet. Für diese Berichterstattung will ich vor allem vielen tschechischen Zeitungen und Medien, insbesondere den hier anwesenden, ausdrücklich danken. Sie haben damit auch dazu beigetragen, dass diese Erinnerungstafel hier angebracht wurde. Auch das tschechische und deutsche Fernsehen hat öfter darüber berichtet. Míroslav Bambušek, ein junger tschechischer Dramatiker, hat sich auch dieser Ereignisse angenommen und eine szenische Lesung und ein Theaterstück darüber geschrieben mit dem Titel: „Porta Apostolorum“ und dem Untertitel: „Ein grausames Spiel von Dingen, von denen lieber niemand etwas hören will“. Ihnen allen gilt unser Dank.

Die Verletzungen der Würde des Menschen, bis hin zum Mord, begannen aber nicht erst 1945. Während aller Kriege in der Geschichte, auch während des Zweiten Weltkriegs, wurden – in diesem Fall von der deutschen Besatzungsmacht – Kriegsverbrechen, vor allem Erschießungen, in den besetzten Staaten begangen, so auch in der Resttschechoslowakei nach der Besetzung durch die deutsche Armee im März 1939. Seit dem Jahr 1938 gehörte das Sudetenland zum Deutschen Reich, als „Reichsgau Sudetenland“. Damit waren die Sudetendeutschen den Deutschen im Reich mit allen Rechten und Pflichten und der Verantwortung für die Verbrechen in den besetzten Ländern, gleichgestellt.

Am Ende des Krieges kamen nicht nur die Rote Armee, sondern auch tschechische Armeeeinheiten in das Grenzgebiet mit dem Auftrag aus Prag, das Gebiet von Deutschen zu säubern. Wie war nun dort die Situation? Soweit es ihnen gelungen war, waren die Angehörigen der deutschen Besatzungsmacht verschwunden. Aber wir Sudetendeutschen waren da, wohin sollten wir auch gehen? Dieses Land war doch unsere Heimat! Der Hass vieler Tschechen war groß auf alles Deutsche und hat sich letztlich über uns, die wir greifbar waren, entladen. Die Rache trifft oft die, die gerade da sind, egal ob schuldig oder nicht. Man spricht nicht umsonst vom blinden Hass und von blinder Rache.

Ich muss hier aber sagen: Für die siebenjährige Zugehörigkeit zum Deutschen Reich haben wir Sudetendeutschen hart bezahlt mit der Vertreibung aus unserer Heimat und all den Grausamkeiten, denen wir rechtlos ausgeliefert waren, bis hin zum tausendfachen Mord an unseren Landsleuten.

Zur Schuldfrage möchte ich folgendes sagen: Es gibt keine kollektive Schuld. Kein Volk, keine Nation ist als Ganzes schuldig, daher kann man es nicht als Ganzes bestrafen. Es sind immer Einzelne oder Gruppen aus einem Volk, die Gräueltaten begehen, meist auf irgendeinen Befehl hin. Die Täter müssen gefunden und bestraft werden. Aber: Es gibt eine kollektive Verantwortung und kollektive Scham für das, was aus einem Volk heraus geschehen ist. Dies gilt für Tschechen und Deutsche und Sudetendeutsche.

Zum Schluss möchte ich sagen: Nur auf dem Boden der Wahrheit, auf beiden Seiten, kann man die Verbitterung abbauen, ist Versöhnung und eine gemeinsame Zukunft möglich. Wir wollen eine Zukunft ohne Rachegedanken, ohne Vergeltung, wir wollen eine friedliche, gedeihliche Zukunft im gemeinsamen Haus Europa. Wir wollen in Frieden miteinander leben und nicht aufrechnen, wer, was, wann und wem zugefügt hat. Das stiftet nur neuen Unfrieden. Es ist jedoch notwendig, die vergangenen Geschehnisse anzuschauen und zu benennen. Man kann sie nicht einfach ignorieren oder leugnen, aber sie sollen die Zukunft nicht verdunkeln. Der Kreislauf des Hasses und der Gewalt muss endlich durchbrochen und beendet werden. Gerade hier, an diesem Ort, möchte ich Ihnen allen zurufen: Jeder Misshandelte, jeder Ermordete, egal auf welcher Seite, ist einer zu viel!

So wollen wir jetzt unserer Toten gedenken und wollen uns in Ehrfurcht vor ihnen verneigen. Ich bitte um einige Minuten der Stille.


 

[1] Die Geheimklassifizierung der betreffenden Akten des tschechischen Innenministeriums wurde schrittweise ab 1992 aufgehoben und diese der wissenschaftlichen Öffentlichkeit auf begründeten Antrag hin zugänglich gemacht. Mittlerweile können solche Dokumente über UStR angefordert werden, eine Institution zur Erforschung kommunistischer Verbrechen.

Das Postelberger Massaker – ein Beispiel für die Erniedrigung des Menschen

Von Michal Pehr, PhD | Rede zur Enthüllung der Gedenktafel für die unschuldigen Opfer von Postelberg am 6. Juni 2010

Ihre Exzellenz , sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,

Kopie von 2010-06#03-17 Postelberg, Friedhof (Michal Pehr Ausschnitt).Farbaenderunges ist mir eine Ehre, bei dieser Veranstaltung zu reden. Wir treffen uns hier zur Enthüllung eines Denkmals für die unschuldigen Opfer des Postelberger Massakers im Frühjahr und Sommer 1945. Ich wünsche mir, dass dieses Denkmal für ganz Postelberg zum Symbol für die Verurteilung des Bösen und der Hinwendung zum Guten wird. Wenn ich von der Verurteilung des Bösen spreche, denke ich hauptsächlich an den Krieg – den Zweiten Weltkrieg. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die – im Geist von Clausewitz – den Krieg nur für eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mittel halten. Ich aber gehöre zu den Menschen, die den Krieg und alles, was damit verbunden ist, radikal ablehnen, und neige zur Meinung des tschechoslowakischen Außenministers Jan Masaryk, der einmal folgendes sagte: „Es könnte sehr schön sein auf der Welt, wenn es keine Kriege gäbe. Aber in jedem von uns ist etwas Böses. Im Krieg kommt all das Böse an die Oberfläche. Wenn Frieden ist, können die Lehrer, Mütter und andere Engel vieles tun, um das Böse aus uns zu vertreiben. Aber dann kommt der Krieg und macht Tiere aus uns. Vor allem deshalb hasse ich den Krieg. Nicht nur für all das Morden, sondern für diese Erniedrigung des Menschen.“

Das Postelberger Massaker ist ein Beispiel für diese Erniedrigung. Die Menschen heute fragen: Wie konnte es dazu kommen? Es wurden mehr als 763 Bürger erschossen, nur weil sie Deutsche waren? Warum wurde Postelberg zum Ort des größten Massakers an der deutschen Zivilbevölkerung? Was ist hier eigentlich passiert?

Die Antwort auf die Frage, was passiert ist in der Nachkriegstschechoslowakei, müssen wir tatsächlich in den Kriegsereignissen suchen. Sechs schreckliche Kriegsjahre gebaren eine neue Zeit. Das Land war befreit von den Besatzern, und die Bevölkerung war voller Ideale und hoffte auf ein besseres Morgen. Die Freude über das Ende des Krieges, aber auch das Trauma des Krieges – das war vielleicht das Gefühl, das unsere Gesellschaft am stärksten beherrschte. Václav Černý [ein tschechischer Literaturforscher und Übersetzer, Anm. d. Red.] beschrieb diese Zeit als einen vergeblichen Kampf mit Dämonen.

Auf der einen Seite herrschte große Begeisterung, auf der anderen Seite Anarchie und Durcheinander. Das ist aber verständlich. Nach sechs Jahren kam es zu einem Ausgleich der Konten. Diese besondere Art von tschechoslowakischer Revolution beruht darauf, dass wir ein kleines Volk sind, das sich der Vernichtung gegenüber sah und lange warten musste, bis es sich wehren konnte. Die Menschen waren wie betrunken von Freiheit, voll Euphorie und Begeisterung. Es kam zu der sogenannten „nationalen Säuberung“ oder, wenn Sie so wollen, Abrechnung mit der Vergangenheit, einem immer wiederkehrenden Phänomen der böhmischen Geschichte. Es wurde getanzt und alle waren voller Lebenslust. Der Krieg ist vorbei, wir sind frei, und nun beginnt die glückliche Zeit, in der wir eine neue Tschechoslowakei aufbauen können, eine Zeit der Hoffnungen, Pläne und Wünsche. Alle versuchten, schnellstmöglich unseren Staat wiederherzustellen. Vielleicht am besten hat diese merkwürdige Zeit der tschechische Historiker Professor Josef Šusta beschrieben, der kurz vor seinem Selbstmord im Mai 1945 zu einen Freund sagte: „Was ist los mit dem Menschen? Vor unserem Fenster steht ein russischer Panzer. Mädchen umringen die Russen. Auch meine Enkelin ist darunter. Eine Harmonika spielt, und die Jugend hat Spaß und tanzt. Zwischen ihnen liegen vier Körper von toten Deutschen. Sie liegen da wie Semmeln und stören die Tanzenden nicht. Ich hätte nicht geglaubt, dass dies möglich ist, hätte ich es nicht selbst gesehen.“

Bei aller Euphorie wuchs unterschwellig eine Atmosphäre aus Furcht und Angst, geboren aus einem entfesselten „revolutionären“ Ungeist und unzähligen, oft drastischen Aktionen des Pöbels. Im Namen einer schnellen „nationalen Säuberung“ kam es zu großen Übergriffen. Es wurden persönliche Rechnungen beglichen, wobei jeder jeden der Kollaboration oder anderer Taten beschuldigte. Es wurde eine Lawine von Denunziationen, Anfeindungen, Verleumdungen und Racheakten losgetreten. „All das triebhaft Böse, Wut und Begierde, kamen zum Ausbruch“, schrieb Václav Černý. Der Mob nutzte die Gelegenheit, und unsere wiederhergestellte Staatsmacht hat sich leider von diesen bösen Taten nicht distanziert, sondern von ihnen im Gegenteil oftmals bewusst profitiert. Damals wurde eine finstere Schicksalsregel unserer Nation geboren: „Dem Mob an jeder Kreuzung unterliegen.“

Typisch dafür war das Wirken der Revolutionsgarden, die dem Schutz des Volkseigentums und der Sicherheit dienen sollten, sich aber in der Wirklichkeit oft selbst am Plündern und Rauben beteiligten (weshalb sie auch „Raubgarden“ genannt wurden). Auch waren sie für die Misshandlung und Ermordung gefangener deutschen Soldaten und Zivilisten sowie wirklicher oder vermeintlicher Kollaborateuren mit verantwortlich. Diese Garden bestanden überwiegend nicht aus aktiven Widerstandskämpfern der Besatzungszeit, sondern eher aus Revolutionären „der letzten Stunde“, von denen manche noch einige Wochen zuvor für Rum und Zigaretten auf Sonderschicht in die Fabrik gegangen waren und fleißig für die deutsche Kriegsindustrie gearbeitet hatten.

In dieser merkwürdigen Zeit kam es, neben anderen Taten, auch zum Postelberger Massaker. In Namen der „nationalen Säuberung“, aus Neid und Gier nach Eigentum, aber auch unter der Losung „toter Deutscher guter Deutscher“ kam es zum sinnlosen Morden, dessen Erwähnung nach der Ernüchterung aus der Nachkriegseuphorie zum absoluten Tabu wurde. Diese Ereignisse passten nämlich nicht in das allgemeine Geschichtsbild von einem Land, das unter nazistischem Terror und Fremdherrschaft gelitten hatte. Viele Jahre wurde über dieses grauenvolle Thema nicht geredet. Aber man ahnte davon, und nach zwei Jahren, im Jahr 1947, kam es zur Exhumierung der sterblichen Überreste der Hingerichteten. Trotzdem wurde, eine lange Reihe von Jahre, weiter geschwiegen. Ich bin froh, dass sich über all das Stillschweigen hinweg Menschen gefunden haben, die den Mut hatten, dieses Thema aufzugreifen. Es war nicht leicht. Es ist aber notwendig, auch an Unangenehmes zu erinnern und für die Wahrheit zu kämpfen, wie unangenehm sie auch sei. Dieses Mahnmal kann so nicht nur zu einem Platz werden, an den die Nachfahren und Hinterbliebenen kommen können, sondern auch zum Symbol dafür, wie gefährlich und schlimm der Krieg ist. Ich glaube fest, dass dieses Mahnmal seinen Sinn hat und noch lange an diese traurigen Augenblicke unserer Nachkriegsgeschichte erinnern wird.

Übersetzung Otokar Löbl | Dr. Andreas Kalckhoff

Eine Gedenktafel für die Opfer von Postelberg

Am Fronleichnamstag wird die nordtschechische Stadt Postoloprty in einem Festakt an die ermordeten Deutschen erinnern

Am 3. Juni 2010 um 17.00 Uhr wird auf dem Friedhof von Postoloprty, dem ehemals deutschen Postelberg, eine Gedenkplatte zur Erinnerung an die Morde in Postelberg und Umgebung nach dem Kriege enthüllt werden. Über 800 sudetendeutsche Zivilisten, zumeist Männer aus Saaz (Žatec), darunter auch Kinder, wurden im Juni 1945 in einer Postelberger Kaserne umgebracht, weitere Morde geschahen im Umland. Insgesamt gab es an die 2.000 Tote. Die Gedenkstätte wurde 2009 vom Postelberger Stadtrat beschlossen. Die Gedenktafel wird in Tschechisch und Deutsch die Aufschrift tragen: „Den unschuldigen Opfern der Ereignisse in Postelberg im Juni 1945“.

Das Massaker wurde bereits 1947 von einer tschechischen Kommission untersucht, die Schuldigen ermittelt. Die Behörden hielten das Ergebnis jedoch geheim, die nach der Vertreibung der Sudetendeutschen neu angesiedelte tschechische Bevölkerung erfuhr davon nichts. Die Untersuchung hatte auch keine strafrechtlichen Folgen. Die Täter sind mittlerweile tot. Die kommunistischen Machthaber zeigten kein Interesse an der historischen Wahrheit.

Aber auch nach der „samtenen Revolution“ von 1989 dauerte es einige Zeit, bis die mittlerweile zugänglichen Akten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden. Das Verdienst daran gebührt nicht zuletzt dem Vorsitzenden des deutschen „Fördervereins der Stadt Saaz/ Žatec“, Otokar Löbl, und einer Prager Theatertruppe unter Leitung von Miroslav Bambušek, einem Mitglied der Bürgervereinigung „Mezery“ (Lücken). Bambušek schrieb einen dramatischen Text über die Ereignisse in Postelberg 1939-1945. Im September 2005 wurde die szenische Lesung „Porta Apostolorum“, in der aus den Untersuchungsprotokollen zitiert wird, in Prag uraufgeführt.  Mittlerweile war das Dokumentarstück auch in Deutschland zu sehen.

Dass es jetzt zur Anbringung einer Gedenktafel auf dem Postelberger Friedhof kommt, ist ebenfalls dem „Förderverein“ zu verdanken. Seit seiner Gründung 2003 bemühte er sich um ein dauerhaftes Gedenken an die Ermordeten vom Juni 1945 am Ort des Geschehens. In zähen Verhandlungen überzeugten Otokar Löbl und Uta Reiff, Vorsitzende des „Heimatkreises Saaz“, den Stadtrat schließlich von diesem Projekt. Während Löbl im Fachausschuss des Stadtrats für ein Denkmal plädierte, bot der „Heimatkreis“ an, die Kosten zu tragen. Doch die Stadt Postelberg übernahm am Ende auch die Finanzierung. Dafür behielt sie die Hoheit über Text und Gestaltung der Gedenktafel.

Peter Klepsch (Telefon 09175-247), Mitglied des „Fördervereins“ und ein Überlebender von Postelberg, wird für den 3.-4. Juni 2010 eine Busfahrt nach Saaz und Postelberg organisieren. Auskünfte zur Veranstaltung geben auch Otokar Löbl (069-7892817) und Uta Reiff (Telefon 09621-429744).

Deutsch-tschechische Delegation besucht ehemalige Saazer in Israel

Israel 455Frankfurt am Main / Tel Aviv – Ende März 2010 besuchte eine deutsch-tschechische Delegation ehemalige Saazer Bürger, die den Holocaust überlebt und danach in Israel eine neue Heimat gefunden haben. Die Befragung dieser Zeitzeugen wird Teil einer Dokumentation des deutsch-jüdischen Lebens in Saaz vor dem Zweiten Weltkrieg sein, die in einer Saazer Ausstellung präsentiert werden soll. Dabei wird auch die tschechische Hilfe für den jungen Staat Israel dokumentiert werden, die über den Saazer Militärflughafen abgewickelt wurde und zur Gründung des jüdischen Staates beitrug. Dazu konnte die Delegation weitere Zeitzeugen befragen. Die israelischen Medien berichteten in diesem Zusammenhang auch über Saaz (Žatec) und Teplitz-Schönau (Teplice v Čechach) als touristische Ziele.

Die Delegation bestand aus Vertretern des deutschen „Fördervereins der Stadt Saaz/ Žatec“, der tschechischen „Landsleute und Freunde der Stadt Žatec“ und der Jüdischen Gemeinde Teplitz (Teplice), die heute für Saaz zuständig ist. Das Projekt „Juden in Saaz“ will der tschechischen Öffentlichkeit, insbesondere aber der Jugend von Saaz das weitgehend unbekannte Leben und Schicksal der Juden von Saaz und des Saazerlands nahebringen. Dazu erklärte Otokar Löbl, Vorsitzender des deutschen „Fördervereins“ und Initiator des Projekts:

„Mit der Dokumentation des jüdischen Lebens in Saaz vor dem Zweiten Weltkrieg mit Hilfe von Archivmaterialien und Zeitzeugen, die den Holocaust überlebt und in Israel eine neue Heimat gefunden haben, wollen wir konkrete Menschen vorstellen, die in Saaz wohnten und am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben der Stadt teilhatten. Dies kann auch gegen den zwar schwachen und verdeckten, aber immer noch gegenwärtigen Antisemitismus helfen.“ Löbl setzt sich außerdem für die Restaurierung und Erhaltung der materiellen Spuren der Juden in Saaz ein, wozu vor allem der jüdische Friedhof und die berühmte Synagoge zählen.

Die Befragung der Zeitzeugen wurde zu einem bewegenden Moment. Die heute achtzig- und neunzigjährigen Israelis bekamen leuchtende Augen, als sie über ihre Jugend in Saaz berichteten. „Es war das erste Mal, daß sie Besuch aus ihrer alten Heimat bekamen, abgesehen von Verwandten“ sagte Otokar Löbl.

Unterstützung erhielt die Delegation auch vom tschechischen Botschafter in Israel: „Herr Tomas Pojar begrüßte unsere Aktivitäten und bot uns Hilfe und Zusammenarbeit an“, erklärte der Vorsitzende der „Landsleute und Freunde“, Petr Šimáček. „Dank seiner Hilfe konnten wir einige ehemaligen Saazer und israelische Militärveteranen besuchen, über deren Aussagen und Erinnerungen wir einen Dokumentarfilm gedreht haben.“

Der Vorsitzende der jüdische Gemeinde Teplitz, Oldřich Latal, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Reise: „Das Projekt des Fördervereins deckt sich mit den Bestrebungen unserer Gemeinde maximal. Nicht nur, daß wir die Schicksale von Menschen aus dem Saazer Land dokumentieren und so für die Zukunft unschätzbare Informationen retten konnten, sondern wir haben diesen Menschen mit der Erinnerung an ihr früheres Leben auch eine große Freude gemacht. Diese Mission wurde von Herrn Löbl hervorragend vorbereitet und ist ein Meilenstein für unsere weitere Zusammenarbeit.“

Video zur Zeitzeugenbefragung in Israel:

Die Juden in Saaz – Vorstellung des Projektes

(Saaz 15. März 2010) Im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Jüdischen Friedhof in Saaz hat der Förderverein der Stadt Saaz | Žatec zusammen mit der Jüdischen Gemeinde Teplitz-Schönau  das Projekt „Die Juden von Saaz“ offiziell vorgestellt. Teilgenommen haben außer zahlreichen Journalisten und Vertreter des Ersten Tschechischen Fernsehens auch der Bürgermeister von Saaz, Herr Knoblauch, der Direktor des Saazer Regionalmuseums, Herr Jiří, sowie Bürger der Stadt.

In einer Sendung des regionalen TV-Programms OK berichtete David Vondraček vor kurzem auch über andere Aktivitäten des Fördervereins, insbesondere über das Projekt „Versöhnung durch Wahrheit“, das sich mit dem Massaker von Postelberg beschäftigt, bei dem kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs viele hundert deutsche Mitbürger umkamen. Demnächst wird diese Sendung auch vom Ersten Tschechischen Fernsehen ausgestrahlt werden.